Kaum ein münsterscher Fürstbischof verfolgte so leidenschaftlich seine Bauprojekte wie Clemens August von Wittelsbach (1700–1761). Während seiner mehr als vierzigjährigen Regierungszeit ließ er auch Einrichtungen erbauen, die ihn als modernen aufgeklärten Herrscher zeigen und das Fürstbistum Münster auf eine neue Zeit einstimmen sollten. Dazu gehören zwei einander unmittelbar benachbarte Bauprojekte im Nordosten der Innenstadt von Münster, die im Jahr 2024 ein Jubiläum „feiern“ können: Der 1724 begonnene, später als „Max-Clemens-Kanal“ bezeichnete Wasserweg in den Nordwesten mit seiner Hafenanlage und das ab 1734 von Johann Conrad Schlaun (1695-1773) erbaute Zuchthaus an der Stelle des heutigen Adolph-Kolping-Berufskollegs, welches auch den Zwinger mit einbezog. Bei diesem stadthistorischen Abendbummel werden wir uns ein Stück des Kanalverlaufs und den ehemaligen Hafenbereich sowie den Standort des ehemaligen Zuchthauses anschauen und mithilfe alter Pläne die historische Topografie erschließen. Abschließend besichtigen wir den Zwinger mit den Resten der Gefängniszellen. Treffpunkt: auf dem erhöhten Fuß- und Radweg zwischen Kanalstraße und Aa auf Höhe der Einmündung des Masurenwegs in die Kanalstraße
Der Domplatz in Münster war im Laufe der Stadtgeschichte zahlreichen Entwicklungen und Veränderungen unterworfen. Von hier aus erhielt die Stadtwerdung Münsters seit der Ankunft des Missionars und späteren Bischofs Liudger im Jahr 793 ihren maßgeblichen Impuls. Vom Domplatz aus wurde das Bistum regiert und verwaltet, und zahlreiche religiöse, gesellschaftliche und politische Ereignisse fanden auf ihm statt oder nahmen hier ihren Ausgang. Bei unserem Rundgang werden wir uns mithilfe reichhaltigen Bildmaterials mit den vielfältigen Aspekten von Archäologie und Geschichte des Domplatzes beschäftigen und auf eine spannende Spurensuche gehen.