Měrana Cušcyna stellt ihren Gedichtband „innen bröckelt die unerhörte schicht“ vor. Das Buch ist ihr Debüt im deutschen Sprachraum. Eine gänzlich unbekannte Stimme ist sie dort gleichwohl nicht: An verschiedenen Stellen sind einzelne Texte von ihr erschienen. Auf Sorbisch hat sie zudem bereits einige Gedichtbände und Anthologien veröffentlicht. In den Gedichten von Měrana Cušcyna erscheint Zweisprachigkeit selbstverständlich. Selbstverständlich, ja, aber dennoch werden „Risse spürbar [...], je nachdem, aus welchem sprachlichen Umfeld man kommt“, wie die Mitherausgeberin Jayne-Ann Igel schreibt. „Feine Beobachtungen des sorbisch-deutschen Wortwandels sind durchweg zu entdecken, humorig und hintersinnig, spielerisch. Und Legenden scheinen sich neu zu bilden, wenn etwa [ein Gedicht] beim Entstauben der Bücher Buchstaben, Zeichen oder gar Worte verschwinden lässt“, so Igel weiter. Měrana Cušcyna ist dafür mit ihren Gedichten eine wichtige Stimme, etwa in dem Gedicht Treffpunkt täglich: „zwei zungen treffen sich täglich/ halten mit ihren sprachen/ nicht hinterm berg“ Erschienen ist der Gedichtband „innen bröckelt die unerhörte schicht“ 2023 im Verlag Poetenladen als Teil der Reihe „Neue Lyrik“, herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Měrana Cušcyna (Zuschke), 1961 geboren in Bautzen, lebt in ihrer Geburtsstadt als Autorin und Übersetzerin. Sie studierte Slawistik und Pädagogik an der Leipziger Universität und war bis 2009 Lehrerin am Sorbischen Gymnasium in Bautzen. Ihre ersten Gedichte erschienen im Jahr 2000 in obersorbischer Sprache. Es folgten weitere Lyrik- und Prosabände sowie Herausgaben vorwiegend sorbischer Anthologien. Moderation: Georg Schaaf, ArDeLit.net (lesungen@ardelit.net) Am Klavier begleitet Felix Bräuer, Musiker und Komponist Veranstalter: Arabisch-Deutscher Literaturkreis, Ev. Forum Münster e.V., vhs Münster